Unser Projekt
"A Common Language in School" ("Eine gemeinsame Sprache in der Schule") entstand aus der Einschätzung heraus, dass bei der Förderung von Kindern mit Entwicklungsschwierigkeiten in der Schule die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF, WHO 2005) noch nicht "angekommen" sei.
Dies erschien insofern erstaunlich, als sowohl z.B. auf Bundesebene in Deutschland das "Bundesteilhabegesetz" die Verwendung der ICF eindeutig vorsieht. Auch in Österreich (z.B. der Steiermark, in Oberösterreich bzw. in Vorarlberg) wird die ICF im außerschulischen Bereich durchaus angewandt. Die ICF folgt dabei der UN-Konvention für Menschen mit Behinderung und hebt inklusive, fähigkeitsorientierte und nicht-stigmatisierende Ansätze hervor
Allerdings betraf die Implementierung der ICF in der EU27 vorwiegend den außerschulischen Bereich. Den Einsatz in sozialpädiatrischen Zentren, in Frühförderstellen oder in der beruflichen Inklusion.
Mit Ausnahme der Schweiz und Einzelinitiativen in Deutschland schien die ICF für die Förderung von SchülerInnen mit Entwicklungsschwierigkeiten kaum relevant. Das änderte sich jedoch deutlich in den letzten Jahren: In Österreich ist vorgesehen, dass sonderpädagogische Gutachten zukünftig ICF-basiert sein müssen. In Bulgarien ist es gesetzloich vorgesehen, den zusätzlichen pädagogischen Förderbedarf mittels ICF zu beschreiben und zu erheben.
Somit ist es an der Zeit, die ICF in Richtung Schule "zu schicken" bzw. Fachkräfte in der Schule (LehrerInnen, Stütz- und AssistenzlehrerInnen, SonderschullehrerInnen, SchulpsychologInnen, Eltern bis hin zu SchulärztInnen..) ICF-fit zu machen.
Dies erfolgt in diesem Projekt mittels
a) passgenauer Fortbildungsmaterialien für Fachkräfte in der Schule (4 Trainingsmodule zum Selbstudium oder als Basis für Seminare)
b) verstärkter Einbindung der Eltern, indem die ICF auch für Eltern zugänglich gemacht wird (in einer familienfreundlichen Sprache), sodass Austauschprozesse in und mit der Schule auf einer gemeinsamen Basis auf Augenhöhe erfolgen können.
c) Einbindung der SchülerInnen mit Entwicklungsschwierigkeiten selbst, indem sie ihre Stärken aber auch zu erwerbende Kompetenzen ICF-basiert einschätzen können.
d) Tools, die (Schul)psychologInnen ermöglichen, Testresultate in die gemeinsame Sprache zu übersetzen.
Alle hochwertigen Produkte sind frei im Internet in den Sprachen Deutsch, Mazedonisch und Türkisch verfügbar.
Begleitet wird das Projekt von (Multiplier)seminaren in den einzelnen Partnerländern (Österreich, Deutschland, Nordmazedonien und der Türkei) und einer Endkonferenz im Frühsommer 2021.
Falls Sie als Schule, als Elterninitiative, PsycholgIn oder politische EntscheidungsträgerIn bei unserem Projekt teilehmen wollen, wenden Sie sich bitte an die Projektkordination (Prof. Dr. Manfred Pretis Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) oder an die jeweiligen AnsprechpartnerInnen in den Teilnahmeländern.
Wie kann eine Teilnahme aussehen?
- Sie interessieren sich für die unentgeltlicheTeilnahme an Multiplier-Veranstaltungen
- Sie möchten unsere Trainingsmaterialien unentgeltlich mit Ihren Fachkräften in der Schule ausprobieren (pilotieren)
- Sie möchten den ICF-Test-Übersetzer unentgeltlich ausprobieren
- Sie möchten als Fachkraft unentgeltlich in der Schule die Einschätzung des Förderbedarfes eines Kindes mit Entwicklungsschwierigkeiten unterstützt durch das Kind selbst ausprobieren?
- Sie möchten an der Endkonferenz 2021 in Graz teilnehmen?
- Sie möchte spezifische Informationen über ICF-Trainings vor Ort mit Ihrem Team
Dann wenden Sie sich bitte an uns!
Das kann in Deutsch, Englisch, Mazedonisch oder Türkisch erfolgen.