Eine gemeinsame inklusive Sprache in der Schule verwenden

 

HINTERGRUND

Die ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, WHO 2005) gehört gemeinsam mit der bekannteren ICD (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten) zur Familie von Klassifikationssysteme der Weltgesundheitsorganisation (https://www.who.int/classifications/en/)

Im Gegensatz zur ICD 10 ist es das Ziel der ICF, Menschen mit einem Gesundheitsproblem in ihrer Ganzheitlichkeit als körperliches, geistiges und sozial-sinnhaft handelndes Wesen in seiner Beziehung zur Umwelt individuell zu beschreiben (=bio-psycho-soziales Modell).

Dadurch überwindet die ICF die häufig symptom- sowie defizitorientierte medizinische Beschreibung der ICD-10. Es geht in der ICF nicht um das Diagnostizieren einer Erkrankung, sondern um die individualisierte Beschreibung der Teilhabe einer Person mit einem Gesundheitsproblem.

Für Kinder und Jugendliche werden wir in weiterer Folge - in Übereinstimmung mit der WHO und UNICEF von Kindern mit Entwicklungsschwierigkeiten sprechen. Der Begriff Kinder mit Behinderungen oder mit sonderpädagogischem Förderbedarf ist darin enthalten.

Durch diesen Fokus auf Teilhabe (was ein Mensch mit einem Gesundheitsproblem vergleichbar mit all dem TUN kann, was Menschen seines Altes/seines individuellen persönlichen Hintergrund in sinnhaften Kontexten tun) unterstützt die ICF ein fähigkeitsorientiertes Menschenbild.

ICF-Denken bedeutet, die jeweilige Bedeutung der Umwelt hervorzuheben. Aus diesem Grund unterstützt die ICF inklusives Denken und Handeln, da Teilhabe in relevanten Lebensbereichen stattfindet und Schule Bildungsangebote für ALLE Kinder bietet.

 

Damit Fachkräfte in der Schule die ICF verwenden können, braucht es (gemäß Lernzielorientierung) 

- Wissen über die Philosophie, Anwendungsbereiche, Strukturen und Funktion der ICF 

- praktische Umsetzungsideen und

- Fähigkeiten, gemeinsam in einem "Teams um die Familie" zusammenzuarbeiten

 

 ZIELE DES PROJEKTS

1. Der Brückenschlag von der ICF zur Inklusion

“Eine gemeinsame Sprache in der Schule” baut inklusive Brücken:

- zwischen verschiedenen Fachkräften aus Pädagogik, Medizin, Therapiewissenschaften, sozialer Arbeit und zu Eltern, indem alle EINE Sprache sprechen und es das Ziel ist, größtmögliche Teilhabe eines Kindes mit Entwicklungsschwierigkeiten in seinen relevanten sozialen Kontexten zu ermöglichen.

-zwischen unterschiedlichen Unterstützungsformen (sozialpädiatrischen Zentren, Leistungserbringer der beruflichen Inklusion etc...)

- zwischen Kindern mit Entwicklungsschwierigkeiten und typisch entwickelten Kindern, da die Teilhabe in Bezug auf ALLE Kinder in der Schule im Zentrum steht.

2. Synergien nutzen

"Eine gemeinsame Sprache in der Schule" unterstützt SchülerInnen mit Entwicklungsschwierigkeiten in ihrer vollen Teilhabe am Leben. Jeder der Beteiligten im "Team um die Familie" (die Kinder, Eltern, LehrerInnen, PsychologInnen, SonderschullehrerInnen, TherapeutInnen...) kann in der Begrifflichkeit der ICF MITREDEN. Das Verwenden berufsgruppenspezifischer Codes wird hintangestellt: Um ein Beispiel zu nennen: Es geht um das "Sich Fortbewegen" und nicht primär um G81.1 (ICD 10) oder den Musculus gastrocnemius, die Supination etc... Fachsprachen können in der Interaktion in Teams in der Betreuung und Förderung eines Kindes in der Schule eine Barriere darstellen. Die ICF als META-Sprache kann hier Synergien bilden, da alle Beteiligten mit den operationalisierten Definitionen über dasselbe sprechen.

 

3. Mögliche Zertifizierung des eigenen ICF-Portfolios

Auf www.icfcy-meduse.eu wurde darüber hinaus ein online Zertifizierungstool entwickelt, der es ermöglicht, das eigene Aus- und Fortbildungsportfolio für Fachkräfte (wenn Sie selbst ICF-Trainerinnen werden wollen) einer fachlichen externen Bewertung zu unterziehen.

 

DURCHFÜHRUNG

Das Projekt “Common inclusive language”, "Eine gemeinsame Sprache in der Schule" läuft vom 1. September 2018 bis zum 31. August 2021.

Am Projekt beteiligt (unter der Koordination von Herrn Dr. Manfred Pretis) sind 10 Partner aus vier Ländern. (Für weitere Informationen siehe auch unter dem Reiter "Partner").

 HOCHWERTIGE PRODUKTE

O1: ICF-Trainingsmaterialien (4 Module: Philosophie der ICF, Struktur der ICF, Kodieren und Bewerten und Anwenden.

O2: Eine familienfreundliche ICF-Version, damit sich Eltern auf Augenhöhe mit Fachkräften austauschen können

O3: ICF basierte Selbstbewertungsmöglichkeiten für Kinder mit Entwicklungsschwierigkeiten

O4: "Übersetzungshilfen" für Psychologinnen, schulrelevante psychologische Tests in ICF-Bewertungen umzuwandeln

 

 

 

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